Miles Away



Ich dachte, es würde mit der Zeit besser werden. Das sagten zumindestens alle.
Doch es gibt Phasen, in denen fehlst du mir mehr als je zuvor. In denen der Schmerz durch meinen gesamten Körper strömt, mich zusammenkrümmen lässt und mich nach Luft schnappen lässt. Es wird nicht besser. Ich will immer noch bei dir sein, dich küssen, dich berühren und deine sanften Bewegungen auf meiner Haut spüren. In deinen Armen liegen, dicht an dich gekuschelt, obwohl es so warm ist. Französische Musik hören und dich beobachten, wie du mitsingst. Lachend im Bett liegen, das Kitzeln in meinem Nacken spüren. Will dein Gesicht sehen, wie du mich verlegen anschaust während ich auf dich zulaufe, wenn du mich an der Bahnstation abholst. Will am Fluss mit dir lang laufen, dein Arm um mich geschwungen und die nächtlichen Lichter Dublins vor uns. Ich vermisse unsere morgendliche Routine, wie erst ich, dann du duschen gehst, nachdem du mich mit zärtlichen Küssen aufweckst. Wie wir unseren Kaffee bei Starbucks holen, der Kellner uns schon kennt und uns verschwörerisch angrinst. Vermisse, wie du mich jedes Mal im Fahrstuhl zu dir ziehst, um mich zu küssen. Vermisse dein unglaublich schönes Lächeln, welches mich jedes Mal warm werden ließ, wenn du mich angeschaut hast. Vermisse die Nachrichten „I wanna see you“, nachdem wir uns nur wenige Stunden nicht gesehen haben. Vermisse deinen süßen Akzent, der mich so oft lächeln ließ. Vermisse deine gespielte eingeschnappte Art, wenn du dachtest, ich lache über dich. Vermisse es, wie du mich zu dich ranziehst und deine Arme um mich legst, wenn ich angefangen habe, zu frieren. Wie du mir eine Gänsehaut machst, in dem du auf Französisch in mein Ohr flüsterst und deine Hände über meinen Körper fahren lässt.
Das Traurige ist, dass ich diese Zeilen voller Hingebung und Zuneigung schreibe, denn während du mir deinen letzten Kuss gabst und in das Taxi zum Flughafen stiegst, machtest du mich zu irgendeinem Mädchen, welches du mal kanntest.
Als ich dir meinen letzten Kuss gab merkte ich, zu spät, dass ich in dich verliebt war.

Als das Taxi losfuhr, und du dich umdrehtest, um mir zu Winken, nahmst du ein Stück von meinem Herzen mit.
Es würde besser werden.
Das sagten zumindestens alle.

1 Kommentar:

Liesl hat gesagt…

Am Liebsten würde ich jetzt einfach weinen - weil das hier so echt ist. Als würde ich neben dir stehen und dir zusehen wie du ihm winkst. Als würde ich sehen wie dein Herz mitgeht.
Du schreibst so echt, dass ich genau mitfühlen kann, was du fühlst. ♥