Naive

Ich gewöhne mich viel zu schnell an Menschen. Ich schließe sie viel zu schnell in mein naives Herz und erwarte in irgendeiner Weise, dass sie dasselbe tun. Was dumm ist, so unglaublich dumm, und doch geschieht es mir jedes Mal. Manchmal frage ich mich, ob ich mir das alles mit Absicht antue. Ob ich gerne leide, ob es mir Spaß macht, mich so durch den Alltag zu quälen. Frage mich, ob mir der Schmerz lieber ist als die Leere, die mich sonst füllt. Denn noch nie ist es vorgekommen, dass mich jemand mit der selben Art und Weise in mein Herz geschlossen habe wie ich sie. Ich bin gutgläubig. Im besten Fall naiv. Ich glaube die Dinge, die man mir sagt. Und ich verstehe nicht, wie man mir die schönsten Sachen erzählen kann, die mich lachen und mein Herz höher schlagen lassen und sich dann zu mir umdrehen kann, dass ich nichts mehr sehe, außer eine schwarze Wand und vielleicht ganz schwach den dunklen Schatten dessen, was mal gewesen ist. Und ich weiß nicht aus welchem kindlichen Topf ich jedes Mal diese Hoffnung schöpfe, wo es doch immer wieder das Gleiche ist, was mich schmerzlich hinfallen lässt.
Wieso, frage ich mich jetzt, hätte es bei dir anders sein sollen.