2015



Und wie das Jahr zu Ende geht so kreisen auch meine Gedanken um die vergangenen 12 Monate. Was habe ich alles erlebt. Ich habe mich verliebt und mein Herz wurde gebrochen, ich habe für ein paar Monate im Ausland gelebt und war so unbeschwert wie noch nie in meinem Leben, bin umgezogen in eine fremde Stadt und habe angefangen, meine Leidenschaft zu studieren. Würde sogar behaupten, ich habe mich selber gefunden, oder zumindestens weiß ich wesentlich mehr über mich, als ich es am Anfang des Jahres getan habe. Ich weiß was ich will, kenne meine Prinzipien und meine Moral und kann dadurch bestimmter handeln. Ich lasse mich nicht mehr beeinflussen, sondern stehe zu meiner Meinung und zu meinen Ansichten. Ich habe mich von den Menschen, die mir nicht gut taten, entfernt und Neue gefunden, die das in mir zum Leuchten bringen, was vorher  verborgen blieb. 2015 war gut. Wahnsinnig gut. Ich würde alles genauso wieder tun. Ich habe jede Chance genutzt, die mir entgegen kam und dadurch unvergessliche Momente geschaffen, die mich jedes Mal strahlen lassen, wenn ich sie nochmal in meinem Kopf durchspiele.
Hoffen wir mal, dass ich in 2016 mindestens genauso viele Momente erleben werde.


Ich weiß nicht, was genau mich gerade so traurig macht.
Vielleicht, weil ich am Anfang so große Hoffnungen in uns beide gelegt habe. Weil ich ernsthaft dachte, wir würden zusammenkommen. Weil wir so unheimlich schöne Momente hatten, du mich innerlich und äußerlich gewärmt hast.
Und ich gerade zum ersten Mal gemerkt habe, obwohl es schon lange klar war, dass das nichts wird mit uns beiden.

restart

Umzuziehen war die beste Entscheidung in meinem Leben. Ich habe neue Freunde gefunden, die ich jetzt schon so in mein Herz geschlossen habe, wohne in der schönsten Wohnung, die ich je gesehen habe mit den liebsten Mädchen, die man sich vorstellen kann. Ich studiere meine Leidenschaft und habe einen unfassbaren Durst, mein Wissen darüber zu erweitern. Die Stadt ist so wunderschön, dass mir jedes Mal ein Herz aufgeht, wenn ich durch die charmante Innenrstadt mit ihren alten Fachwerkhäusern laufe. Und dann ist da noch D. D.,  der im Moment die Lücke schließen kann, die du hinterlassen hat. Der mir Wärme und Zuneigung gibt in einer Jahreszeit, in der sich sonst die dunkle Melancholie um mich schmiegt. Keine Ahnung wo es hinführen wird, aber so wie es gerade ist, fühlt es sich gut an. Wir tun uns selber gut, ob wir nun Gefühle haben oder nicht.
Wenn ich jetzt an dich denke, durchfährt mich kein Schmerz mehr. Ich kann nun auch zugeben, dass es vorbei ist und wir uns vermutlich niemals wieder sehen werden. Es klingt irgendwie kitschig, aber ich denke, dass ich meinen inneren Frieden was dich angeht gefunden habe. Ich hatte mit dir wunderschöne drei Monate und du warst der erste Junge, für den ich jemals so intensive Gefühle entwickelt habe. Aber jetzt ist wieder Platz für Neues. Was am Anfang so unvorstellbar erschienen ist, löst jetzt ein ganz kribbeliges Gefühl aus. Ob es D. sein wird oder nicht, wird man sehen. Der wesentliche Punkt ist, dass ich wieder dazu bereit bin. Und ich glaube das ist der größte Fortschritt, den ich in den letzten Monaten erreicht habe. Der Umzug ist mein persönlicher Neuanfang, mich von alten Lappalien zu lösen und alte Gefühle hinter mir zu lassen. Der Start für mein „neues Ich“. Und es fühlt sich alles so verdammt gut und richtig an.


Es ist ein schönes Gefühl, wieder glücklich zu sein.

this is how the summer ends

2,5 Monate sind vergangen, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben. Und immernoch lässt mich jede Erinnerung an dich zusammenzucken. Immernoch tut es weh, wenn ich an dich denke. Gestern habe ich das T-Shirt wieder gefunden, was du mir geschenkt hast. Jede Geruchsspur von dir ist verblasst und doch hat es mich so schwer getroffen, dass ich anfangen musste zu weinen. Ich dachte ich wäre weitergekommen, doch in Wirklichkeit laufe ich einen Schritt vor und wieder zwei zurück. Unser Kontakt ist nur noch sporadisch und doch vergeht kein Tag, an dem ich nicht an dich denke. Ich habe aufgehört über dich zu reden. Alles was ich zuhören bekomme ist "Lass ihn gehen, es ist sinnlos", "Was, du denkst immernoch an ihn?" oder "Er hat doch auch schon längst angefangen sein Leben weiterzuführen, tu es doch auch endlich". Was sie nicht verstehen ist, dass es nicht so einfach ist. Was sie nicht verstehen ist, dass ich mich in dich verliebt habe. Dass ich es zugelassen habe, dass jemand meinen Kopf so verdreht hat, obwohl es anders ausgemacht war.

Was würde ich dafür geben, neben dir zu liegen und dich zu küssen. Aber wahrscheinlich haben sie recht. Wahrscheinlich hast du längst angefangen dein Leben weiterzuführen und neben dir liegt ein Mädchen, der du genau die gleichen Sachen erzählst wie mir vor 2,5 Monaten.




Und trotzdem fehlst du mir so sehr, dass es mir den Atem raubt.

Miles Away



Ich dachte, es würde mit der Zeit besser werden. Das sagten zumindestens alle.
Doch es gibt Phasen, in denen fehlst du mir mehr als je zuvor. In denen der Schmerz durch meinen gesamten Körper strömt, mich zusammenkrümmen lässt und mich nach Luft schnappen lässt. Es wird nicht besser. Ich will immer noch bei dir sein, dich küssen, dich berühren und deine sanften Bewegungen auf meiner Haut spüren. In deinen Armen liegen, dicht an dich gekuschelt, obwohl es so warm ist. Französische Musik hören und dich beobachten, wie du mitsingst. Lachend im Bett liegen, das Kitzeln in meinem Nacken spüren. Will dein Gesicht sehen, wie du mich verlegen anschaust während ich auf dich zulaufe, wenn du mich an der Bahnstation abholst. Will am Fluss mit dir lang laufen, dein Arm um mich geschwungen und die nächtlichen Lichter Dublins vor uns. Ich vermisse unsere morgendliche Routine, wie erst ich, dann du duschen gehst, nachdem du mich mit zärtlichen Küssen aufweckst. Wie wir unseren Kaffee bei Starbucks holen, der Kellner uns schon kennt und uns verschwörerisch angrinst. Vermisse, wie du mich jedes Mal im Fahrstuhl zu dir ziehst, um mich zu küssen. Vermisse dein unglaublich schönes Lächeln, welches mich jedes Mal warm werden ließ, wenn du mich angeschaut hast. Vermisse die Nachrichten „I wanna see you“, nachdem wir uns nur wenige Stunden nicht gesehen haben. Vermisse deinen süßen Akzent, der mich so oft lächeln ließ. Vermisse deine gespielte eingeschnappte Art, wenn du dachtest, ich lache über dich. Vermisse es, wie du mich zu dich ranziehst und deine Arme um mich legst, wenn ich angefangen habe, zu frieren. Wie du mir eine Gänsehaut machst, in dem du auf Französisch in mein Ohr flüsterst und deine Hände über meinen Körper fahren lässt.
Das Traurige ist, dass ich diese Zeilen voller Hingebung und Zuneigung schreibe, denn während du mir deinen letzten Kuss gabst und in das Taxi zum Flughafen stiegst, machtest du mich zu irgendeinem Mädchen, welches du mal kanntest.
Als ich dir meinen letzten Kuss gab merkte ich, zu spät, dass ich in dich verliebt war.

Als das Taxi losfuhr, und du dich umdrehtest, um mir zu Winken, nahmst du ein Stück von meinem Herzen mit.
Es würde besser werden.
Das sagten zumindestens alle.