Ich mag es, wie das sanfte Abendlicht in mein Zimmer fällt und das helle Holz gold glänzen lässt. 
Ich mag es, wenn ich bestimmte Lieder höre und sie mich an den Platz zurück bringen, den ich mit ihnen verbinde.
Ich mag es, wie meine Mutter meine Hand nimmt, wenn sie genau weiß, dass es das ist, was ich gerade brauche.

Es sind die kleinen Dinge, die mich erfüllen, doch heute können auch sie die Leere nicht verdrängen. Die kalte, dunkle, Leere die mein Herz und mein Körper umhüllt, als wolle sie mich wärmen, wobei sie in Wirklichkeit eine Kälte hinterlässt. Ich fühle so wenig, die Dinge dringen nicht zu mir durch.

Sehe das Abendlicht.
Höre die Lieder.
Fühle die Hand.

 Ich kann es kaum in Worte fassen, was in mir vorgeht. Alles streift mich kurz, doch berührt es mich nicht. Leere ist noch viel schlimmer als Trauer, denn die Leere macht einen nicht nur sprachlos, sondern auch gefühlskalt und stumpf. Der Gedanke, dass ich etwas aus meinem Leben machen sollte, bohrt sich tief in meinen Kopf, dringt in jede Ecke und sorgt dafür, dass ich mir die traurige Realität vor Augen halte. Seit fast einem Monat habe ich keine Kraft mehr aufzustehen und mein Leben in die Hand zu nehmen, wobei es doch das ist, was ich so dringend brauche. Hilflosigkeit macht sich in mir breit, es ist ein ewiger Teufelskreis, aus dem ich nicht weiß, wie ich wieder herauskommen soll. Ich weiß, dass ich etwas ändern muss, und doch fehlt mir die Kraft dazu. Es ist, als habe die Leere sich in mich reingeschlichen, ganz sanft und leise flüsternd "Hab keine Angst, ich tu dir nichts.", und mich dann mit einem ungeheuren Hunger aufgegessen.

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