you broke me

Schaue in die Sterne, strecke meine Arme weit von mir und renne los. Ich bin high und betrunken, ich fange unwillkürlich an zu lachen. Mein Herz rennt der Freiheit entgegen, mein Körper ist so begrenzt, aber in dieser Nacht fühle ich mich frei. Bin tieftraurig und glücklich zugleich, begreife meinen Zustand nicht, aber ich fliege, es ist mir egal. Die Welt dreht sich, mit ihr meine Gedanken. Wo ist vorne, wo ist hinten? Was ist Liebe, was ist Existenz? Wann fängt es an, wann hört es auf? Fühle mich so eingesperrt in all diesen Fragen, dabei bin ich so frei. Wir sind alle ein großes Fragezeichen. "Hör auf damit.", ertönt deine harsche Stimme. Ich höre auf mich zu drehen, schwanke, falle gegen dich. "Hui.", sage ich und fange an zu weinen. Deine Stimme wird weicher, deine Hand berührt mich an meinem Arm. "Was ist denn los?", ich mache gar nicht erst einen Versuch, dir auf diese Antwort eine Frage zu geben, denn ich wäre der letzte Mensch, der sie dir beantworten könnte. "Komm wir setzen uns dahin.", sagst du und ziehst sacht auf die Wiese. Ich weiß nicht wie viel Zeit vergeht, wie lange wie hier sitzen, wie lange ich weine, doch ich weiß, dass ich wünschte dieser Moment würde nie vergehen. Ich habe die Anderen die hier sind längst ausgeblendet, manchmal dringt nur ihr betrunkenes Lachen zu uns rüber. Mir ist so kalt, dass ich anfange zu zittern. Du holst mir eine Decke und setzt dich ganz nah an ich und legst die Decke um meinen bebenden Körper. Ich habe die ganze Zeit auf den Boden geblickt, aus Angst, du würdest mich weinend abstossend finden, aber als ich aufschaue, treffen sich unsere Blicke. In deinem Blick liegt Besorgnis, in meinem wahrscheinlich bedingungslose Liebe. Mein Herz schlägt höher. Ich möchte dein Gesicht nehmen und dich küssen, zart und lange, so, wie ich schon immer von träume. "Es ist ok, ich bin für dich da.", flüsterst du und nimmst mich in den Arm. In deinen Armen schlafe ich ein und es ist mir nicht mal peinlich. Doch als ich aufwache bist du weg und es fühlt sich so an, als hättest du ein großes Stück von mir mitgenommen. Und was bleibt ist ein tiefes, schwarzes Loch.


wake me up

Meine Haut ist noch ganz aufgeheizt von der Sonne, die die ganze Zeit auf meine Haut schien. Durch die ganze Wärme ist mir der Alkohol noch schneller in den Kopf gestiegen, als er es eh schon tut. In Italien ist es selbst um 12 noch 28 Grad und es ist richtig erfrischend nach einer kurzen Wartezeit endlich in den Club zu gelangen. Ich lache, ich bin wirklich so glücklich, wie ich es lange nicht mehr war. Ich ziehe meine Freundinnen auf die Tanzfläche, wir sind alle so betrunken und auch wenn noch nicht viel los ist, tanzen wir, als wären wir nicht ganz so alleine. Ich schließe meine Augen, fühle den heftigen Bass durch meinen Körper ziehen und stelle fest, dass sich mein Körper fast von ganz alleine bewegt. Irgendwann spüre ich, wie sich sanft Hände auf meine Hüften legen und sich mit mir im Takt bewegen. Ich drehe mich kurz um und erkenne den Jungen wieder, mit dem ich schon am Strand die ganze Zeit Blickkontakt hatte. Ich muss lächeln und lasse mich darauf ein, mit ihm zu tanzen. Seine Hände wandern ab und zu unter mein Shirt, immer wieder wenn ich sie zurück auf meine Hüften lege spüre ich sein kleines Lachen an meinem Hals. Er nimmt meine Hände in die Hand und fängt an sie zu küssen und auf einmal, ich weiß gar nicht wie es so schnell gehen konnte, liegen seine Lippen an meinem Hals und er fängt zärtlich an ihn zu küssen. Ich bekomme Gänsehaut und wie automatisiert drehe ich mich zu ihm um, ich hebe sein Kinn leicht an um ihm in die Augen zu sehen. Ich kenne ihn nicht und doch liegt in seinem Blick etwas so zärtliches und liebevolles, dass mein Herz leicht anfängt schneller zu schlagen. Unsere Gesichter nähern sich an, bis sich schließlich unsere Münder berühren. Ich lege meine Hand auf seine Brust und auch sein Herz schlägt schneller.
Zufälligerweise wohnt er in dem selben Hotel wie wir. Als wir aus dem Club zurückkommen, ist es schon fast hell. "Kommst du nochmal mit rüber?", flüstert er in mein Ohr. Ich lächel und er nimmt mich an die Hand. Wir gehen auf seinen Balkon und ich kuschel mich in seinen Schoß. Wir küssen uns, bis schließlich die Sonne aufgeht. Ich wünschte das alles wäre der Beginn von etwas Neuem, aber diese Nacht ist schon das Ende. Wir werden zurückkehren, uns vielleicht an unsere Namen und an die damit verbundene Nacht erinnern, doch damit wird es sich haben. Nur eine Nacht, eine kurze Romanze. Ich gebe ihm einen flüchtigen Abschiedskuss und verlasse sein Zimmer mit dem Gedanken, ihn nie wieder zu sehen. Vielleicht macht es diese Nacht perfekt, haben meine Freundinnen gesagt, aber irgendwie tut es weh.