summernights

In unserem Haus verbreitet sich ein Duft von Sommer, ein Duft von junger Liebe, ein Duft von Zerbrechlichkeit und Verwirrung. Ich fühle mich ganz klein, verloren in purer Melancholie. So viele Fragen in meinem Kopf, doch keine Einzige wage ich mich auszusprechen. Ich trete auf die Terrasse, atme die unverfälschte Luft ein und schließe für einen Moment meine Augen. Irgendwas in mir zieht sich zusammen, mein Körper weiß nicht, wie er die unbeschreibliche Mischung von Glück und Trauer verarbeiten soll. Lege mich ins Gras, schaue nach oben, sehe den unendlichen Himmel über mir, während ich über meinen vergänglichen Körper streiche. Die Sterne leuchten so hell, so klar, dass ich am liebsten weinen möchte. Fühle mich noch kleiner, noch verlorener, habe noch viel mehr Fragen in meinem Kopf. Das Universum und das gesamte menschliche Leben ist mir so unbegreiflich, dass wenn ich selbst einen kleinen Gedankengang wage, mich in tiefen Sackgassen verirre. Zünde mir eine Zigarette an und denke statt an das Universum an dich, wobei ich mich auch da immer wieder verlaufe. Was fühle ich wirklich für dich? Warum versuche ich so verzweifelt, dir zu gefallen? Ziehe tief, blase den Rauch in die klare Nacht hinein. Irgendwann verirrt er sich in alle Richtungen. Wie gern wäre ich so leicht wie der Rauch, der sich so sanft in der Nacht wiegt, wie die Wellen im Meer. So frei, so leicht, als wäre er zu nichts anderem bestimmt als sich sanft in der Nacht zu bewegen. Mein Handy klingelt, ich schrecke auf und schaue auf das Display. Dort steht dein Name. Mein Herz schlägt schneller. Es wird kalt, ich mach meine Kippe aus, werfe einen letzten Blick in den Himmel und gehe wieder rein. In unserem Haus liegt ein Duft von Sommer, ein Duft von junger Liebe, ein Duft von Zerbrechlichkeit und Verwirrung und ein Duft von Versagen.




1 Kommentar:

Clary hat gesagt…

So schön geschrieben