no light no light

Alles fühlt sich schwer an, jede Bewegung, jeder Atemzug, jedes Wort. Es ist so dunkel, so wahnsinnig dunkel. Ich warte auf Licht, wenn auch nur für einen Moment. Einen Lichtstrahl, der mir einen Blick auf die Dinge gewährt, der mir zeigt, wo es lang geht und mich nicht mehr im Dunkeln tappen lässt. Ich finde keinen Ausgang, laufe ziellos herum, stoße mich, falle hin und zieh mich irgendwie wieder hoch, ohne dass ich irgendwas sehen kann. Manchmal erkenne ich die Dinge, aber auch nur ganz kurz und nicht klar. Das Problem mit der Dunkelheit ist, dass sie dich verschlingt, sie dir die Sicht nimmt und deine Gedanken und Gefühle benebelt. Du fühlst dich ganz klein und ganz allein, so wahnsinnig verloren. Du hast Angst dich zu bewegen, aus Angst du könntest dir weh tun und so möchtest du am liebsten die ganze Zeit zusammengekauert in einer Ecke sitzen. Gefahren könnten überall lauern, doch du siehst sie nicht. Du lebst in einer Ungewissheit, du weißt nicht ob für dir ein Abgrund oder die Rettung ist. Du siehst es einfach nicht. Du suchst verweifelt nach Licht, vielleicht auch nach einem Lichtschalter, der dir dieses grässliche und beängstigende Gefühl nehmen kann, der dich aus den Krallen der Dunkelheit herauszieht und deine Sinne wieder klar werden lässt. Doch wenn du diesen Lichtschalter dann gefunden hat, dann musst du eine schwere Erkenntnis treffen: Wenn man zu lange in das Dunkle guckt und nach einer Weile in das Helle, sieht man nichts. Man sieht nichts, weil man geblendet ist. Das Licht ist zu hell und es dauert, bis man wieder klar gucken kann. Es ist ein schmerzhafter Prozess, in das Licht zu gucken, ja selbst das Blinzeln ist schon schmerzhaft. Vielleicht wird man auch ganz blind, und man wird nie wieder das Helle sehen, sondern alles was man sieht, wird immer schwarz sein.
Und ich habe so Angst, dass mir das auch passiert.





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